Was ist eine Lymphdrainage? – Anwendung, Wirkung und Vorteile erläutert

Ziel der Lymphdrainage ist es, die Lymphbahnen zu entstauen und den Lymphfluss anzuregen.

Was ist eine Manuelle Lymphdrainage?

Die Lymphdrainage ist eine spezielle, sehr sanfte Massagetechnik, die darauf abzielt, den natürlichen Abfluss der Lymphflüssigkeit im Körper zu fördern.

Sie wird vor allem zur Reduktion von Schwellungen (Ödemen) und zur Unterstützung des Lymphsystems eingesetzt.

Durch gezielte, rhythmische Handgriffe hilft die Lymphdrainage dabei, blockierte Lymphgefäße zu öffnen, die Flüssigkeit besser abzuleiten und die Entstauung des Gewebes zu fördern.

 

Diese Therapieform ist besonders wichtig, da das Lymphsystem eine zentrale Rolle für das Immunsystem und den Abtransport von Flüssigkeit, Schadstoffen und Stoffwechselabfällen spielt.

Die Behandlung erfolgt entlang der Lymphbahnen, um den Lymphfluss zu aktivieren und überschüssige Flüssigkeit abzutransportieren.

Wie funktioniert die Lymphdrainage?

Die manuelle Lymphdrainage wird von speziell ausgebildeten Physiotherapeuten durchgeführt und folgt einem klar strukturierten Ablauf:

  1. Sanfte Streichbewegungen: Der Therapeut verwendet kreisende, pumpende oder schiebende Handgriffe, um den Lymphfluss zu stimulieren.

  2. Rhythmische Massage: Die Bewegungen folgen dem Verlauf der Lymphgefäße und beginnen immer in Richtung der großen Lymphknoten (z. B. im Hals- oder Leistenbereich).

  3. Gezielte Entstauung: Durch die gezielte Behandlung wird die Flüssigkeit aus dem Gewebe in Richtung der Lymphknoten geleitet, wo sie weiterverarbeitet und abtransportiert wird.

Im Gegensatz zu anderen Massagetechniken ist die Lymphdrainage äußerst sanft, da kräftige Griffe oder Druck das empfindliche Lymphsystem beeinträchtigen könnten.

Anwendungsgebiete der Lymphdrainage

1. Lymphödeme

Die Lymphdrainage ist ein zentraler Bestandteil der Komplexen Physikalischen Entstauungstherapie (KPE), die zur Behandlung von Lymphödemen eingesetzt wird.

Ein Lymphödem entsteht, wenn die Lymphflüssigkeit nicht ausreichend abtransportiert wird und sich im Gewebe staut.

Dies kann angeboren oder durch Verletzungen, Operationen oder Tumorerkrankungen verursacht sein.

2. Lipödeme

Bei einem Lipödem handelt es sich um eine krankhafte Fettverteilungsstörung, die oft mit Schwellungen und Schmerzen einhergeht. Die Lymphdrainage lindert hier die Beschwerden und verbessert das allgemeine Wohlbefinden.

3. Nach Operationen und Verletzungen

Die Lymphdrainage wird häufig nach orthopädischen Eingriffen (z. B. Knie- oder Hüftoperationen) oder nach Verletzungen wie Verstauchungen oder Brüchen angewendet. Sie hilft, postoperative Schwellungen und Hämatome schneller abzubauen, was den Heilungsprozess unterstützt.

Die Massage der Lymphgefäße kann am gesamten Körper erfolgen, wie zum Beispiel an den Armen, Beine oder auch Achseln.

 

4. Andere Einsatzgebiete

• Chronische Venenerkrankungen (z. B. chronische venöse Insuffizienz)

• Migräne und Spannungskopfschmerzen

• Schwellungen durch Narbengewebe oder Bestrahlungen (z. B. bei Krebspatienten)

• Allgemeine Entspannung und Stressreduktion

Vorteile der Lymphdrainage

Schmerzlinderung: Durch die Entstauung wird der Druck auf das Gewebe reduziert, was Schmerzen lindert.

Verbesserung der Heilung: Schwellungen und Hämatome heilen schneller ab, wodurch die Regeneration gefördert wird.

Unterstützung des Immunsystems: Die Anregung des Lymphflusses stärkt das Immunsystem und hilft dem Körper, Schadstoffe schneller abzutransportieren.

Vor allem bei Patientinnen, die an einem Lipödem leiden, machen die sanften Berührungen mit der Hand Sinn, um die Gewebsflüssigkeit  abzutransportieren.

 

Entspannung: Die sanfte Technik hat eine beruhigende Wirkung auf das Nervensystem und fördert die Entspannung.

Wer führt eine Lymphdrainage durch?

Die Lymphdrainage wird von speziell geschulten Physiotherapeuten oder Lymphtherapeuten durchgeführt. Diese Fachkräfte haben eine Zusatzausbildung in Manueller Lymphdrainage absolviert und kennen die genaue Anatomie und Funktion des Lymphsystems.

Lymphdrainage in der Komplexen Physikalischen Entstauungstherapie (KPE)

Die KPE kombiniert verschiedene Maßnahmen, um Schwellungen effektiv zu behandeln. Neben der Manuellen Lymphdrainage gehören dazu:

Kompressionstherapie: Mithilfe von Bandagen oder Kompressionsstrümpfen wird der Abfluss der Lymphe unterstützt.

Bewegungstherapie: Spezielle Übungen regen die Durchblutung und den Lymphfluss an.

Hautpflege: Die Pflege der Haut ist wichtig, um Infektionen und Entzündungen zu vermeiden.

Jede Körperregion kann, je nach Erkrankung, gelympht werden.

 

Wie oft sollte die Lymphdrainage durchgeführt werden?

Die Häufigkeit hängt von der Diagnose und dem Schweregrad der Beschwerden ab. Bei chronischen Erkrankungen wie Lymphödemen kann eine regelmäßige Behandlung (z. B. mehrmals pro Woche) notwendig sein.

Nach Operationen genügt oft eine kurzfristige Therapie, bis die Schwellung zurückgegangen ist.

Hier nochmal die wichtigsten Fakten zur Manuellen Lymphdrainage zusammengefasst:

Anwendungsgebiete der Manuellen Lymphdrainage (MLD)

Die Manuelle Lymphdrainage (MLD) ist eine vielseitige Therapieform, die bei einer Vielzahl von Erkrankungen und Beschwerden eingesetzt wird. Hier sind einige der häufigsten Anwendungsgebiete:

  • Lymphödeme: Die MLD ist besonders effektiv bei der Behandlung von Lymphödemen. Durch gezielte Handgriffe wird der Abfluss der Lymphflüssigkeit verbessert, was zu einer Reduktion der Schwellung führt. Dies ist besonders wichtig für Patienten, die unter chronischen Lymphödemen leiden.

  • Schwellungen: Ob durch Verletzungen, Operationen oder andere Erkrankungen verursacht, Schwellungen können schmerzhaft und einschränkend sein. Die MLD hilft, die Lymphflüssigkeit abzuleiten und die Schwellung zu reduzieren, was den Heilungsprozess unterstützt.

  • Lipödeme: Bei Lipödemen, einer krankhaften Fettverteilungsstörung, kann die MLD die Beschwerden lindern. Durch die Förderung des Lymphabflusses wird die Schwellung reduziert und das allgemeine Wohlbefinden verbessert.

  • Postoperative Schwellungen: Nach Operationen, insbesondere nach orthopädischen Eingriffen, kann die MLD helfen, postoperative Schwellungen und Hämatome schneller abzubauen. Dies beschleunigt den Heilungsprozess und reduziert die Schmerzen.

  • Verletzungen: Bei Verletzungen wie Verstauchungen oder Brüchen kann die MLD den Abfluss der Lymphflüssigkeit fördern und die Schwellung reduzieren, was die Heilung unterstützt.

  • Chronische Erkrankungen: Die MLD kann auch bei chronischen Erkrankungen wie Herzinsuffizienz, Niereninsuffizienz und Leberzirrhose eingesetzt werden. Durch die Verbesserung des Lymphabflusses wird die Schwellung reduziert und das Wohlbefinden der Patienten gesteigert.

Die MLD wird von speziell ausgebildeten Physiotherapeuten durchgeführt, die die sanften Handgriffe und Techniken beherrschen, um den Lymphfluss zu stimulieren. Oft wird die MLD in Kombination mit anderen Therapieformen wie der Kompressionstherapie und der Bewegungstherapie angewendet, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

Es gibt verschiedene Grifftechniken, um bei Ödemen Erfolg zu erzielen.

 

Durchführung der Lymphdrainage

  • Die Lymphdrainage wird von einem speziell ausgebildeten Physiotherapeuten durchgeführt.

  • Der Therapeut verwendet spezielle Handgriffe und Drehbewegungen, um die Lymphflüssigkeit zur Körpermitte hin abzuführen.

  • Die Lymphdrainage sollte immer in Richtung der Endstation des Lymphgefäßsystems bzw. zur Körpermitte durchgeführt werden, um Stauungen in den Lymphgefäßen zu lösen und Schwellungen zu reduzieren.

  • Die Behandlung kann ambulant oder stationär durchgeführt werden.

Wirkung und Vorteile der Lymphdrainage

  • Die Lymphdrainage hat eine entstauende, schmerzlindernde, muskelentspannende und stärkende Wirkung auf die Abwehrkräfte.

  • Sie kann Schmerzen, Spannungsgefühle und Ermüdung der Extremitäten lindern.

  • Die Lymphdrainage unterstützt den Körper beim Abtransport der Lymphflüssigkeit und kann dadurch Schwellungen reduzieren.

  • Lymphdrainagen sind eine wichtige Therapieform bei der Behandlung von Lymphödemen.

Kontraindikationen und Risiken

  • Die manuelle Lymphdrainage ist kontraindiziert bei Thrombose, da das Risiko besteht, dass ein Blutgerinnsel gelöst wird und eine lebensbedrohliche Lungenembolie verursacht.

  • Bei akuten Infektionen, insbesondere im Bereich der zu behandelnden Region, sollte keine MLD durchgeführt werden, da sie die Infektion im Körper weiter ausbreiten könnte.

  • Ausgeprägte Herzschwäche kann eine Kontraindikation für MLD sein, da die zusätzliche Flüssigkeit im Blutkreislauf das Herz weiter belasten und zu einer Verschlechterung des Zustands führen kann.

Ausbildung und Qualifikationen von Therapeuten

  • Die Ausbildung und Qualifikationen von Therapeuten, die MLD anbieten, sind von großer Bedeutung für den Erfolg der Behandlung.

  • Eine solide Ausbildung umfasst theoretisches Wissen über das Lymphsystem sowie praktische Fertigkeiten in der Durchführung der Massagegriffe.

  • Ein Physiotherapeut, der eine spezielle Zusatzausbildung als Lymphtherapeut hat, ist berechtigt, eine manuelle Lymphdrainage durchzuführen, ebenso wie ein medizinischer Masseur mit entsprechenden Qualifikationen. Der Therapeut sollte über die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen, um die MLD sicher und effektiv durchzuführen.

Kosten und Verschreibung

  • Die Kosten für die Lymphdrainage werden in der Regel von den Krankenkassen übernommen.

  • Der Arzt kann aufgrund medizinischer Notwendigkeit eine Verordnung für manuelle Lymphdrainage als sogenanntes Heilmittel ausstellen.

  • Der Patient muss lediglich die gesetzliche Zuzahlung leisten.

Selbstbehandlung und Hausanwendung

  • Die Lymphdrainage kann auch selbstständig zu Hause durchgeführt werden, jedoch ist eine ärztliche oder physiotherapeutische Absprache dringend empfohlen.

  • Es gibt spezielle Atemtechniken, Bewegungsübungen und Sport, die den natürlichen Lymphabfluss unterstützen können.

  • Es ist wichtig, die richtigen Bewegungen im richtigen Bewegungsmuster durchzuführen, um maximale Erfolge zu erzielen.

Die Manuelle Lymphdrainage muss vom Arzt verschrieben werden, mit einer Lymph-Indikation.

 

Diagnose und Therapie von Lymphödem

  • Die Diagnose von Lymphödem wird durch eine gründliche Anamnese und körperliche Untersuchung gestellt.

  • Die Therapie von Lymphödem umfasst die manuelle Lymphdrainage, Kompressionstherapie und Bewegungstherapie.

  • Die Lymphdrainage ist eine wichtige Therapieform bei der Behandlung von Lymphödemen.

Gesundes Leben und Prävention

  • Ein gesundes Leben und Prävention können helfen, das Risiko von Lymphödemen zu reduzieren.

  • Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und Stressreduktion können dazu beitragen, das Lymphsystem zu unterstützen.

  • Es ist wichtig, regelmäßig Vorsorgeuntersuchungen durchführen zu lassen, um frühzeitig mögliche Probleme zu erkennen.

Fazit: Die sanfte Unterstützung des Körpers

Die Lymphdrainage ist eine wirkungsvolle und sanfte Methode, um Schwellungen zu reduzieren, Schmerzen zu lindern und das Lymphsystem zu unterstützen.

Sie spielt eine zentrale Rolle in der Behandlung von Lymph- und Lipödemen, ist aber auch in der Nachsorge nach Operationen und Verletzungen unverzichtbar. Dank ihrer entspannenden Wirkung trägt sie zusätzlich zu einem allgemeinen Wohlbefinden bei.

In den Lymphbahnen gibt es eine Ansammlung von Gewebsflüssigkeit. Dadurch entstehen die Schwellungen.

 

Suchen Sie nach qualifizierten Therapeuten? Auf unserer Plattform finden Sie Experten für Lymphdrainage in Ihrer Nähe! Anwendungsgebiete der Manuellen Lymphdrainage (MLD)

  • Die manuelle Lymphdrainage wird bei verschiedenen Erkrankungen und Beschwerden eingesetzt, wie z.B. bei Lymphödem, Lipödem, Schwellungen und Schmerzen.

  • Sie kann auch bei nicht-krankheitsbedingten Einsatzgebieten eingesetzt werden, wie z.B. bei Schwangerschaft oder Cellulite.

  • Die MLD ist eine wichtige Therapieform bei der Behandlung von Lymphödemen und kann ambulant oder stationär durchgeführt werden.

  • Die Lymphdrainage kann auch an den Extremitäten und dem Rumpf durchgeführt werden.